Die Zeit des Stillens ist eine Zeit der Ruhe und Fürsorge. Wenn irgendwie möglich, solltest du dir und deinem Kind diese Zeit geben. Ziehe dich zurück, komm zur Ruhe und geniesse gemeinsam mit dem Neugeborenen die innige Liebe.
Achte auf dich und deinen Körper, denn Entspannung, innere Ruhe und Glückseligkeit sind die wichtigsten seelisch-psychischen Bausteine, um dein Kind mit ausreichend Milch versorgen zu können.
Vergesse auch nicht, dass alle Emotionen die Qualität deiner Milch beeinflussen.
Bist du gerade gestresst, wütend, genervt oder traurig, so nimmt dein Kind dies mit der Milch auf und muss diese Gefühle verdauen.
Dies ist nicht gerade einfach für die Neugeborenen und führt oft zu Bauchschmerzen oder gar Koliken.
Der Körper eines Neugeborenen muss so viel Neues kennenlernen, sich integrieren und entdecken, was ebenfalls die Verdauung beeinflusst. Da ist es eine Wohltat für dein Kind, wenn du ihm in der Zeit des Stillens eine Oase erschaffst, welche deinen Liebling dem Licht und der Liebe des Himmels wieder näher bringt.
Fühle mit wenn ich dir erzähle, dass für die hier auf Erden ankommenden Seelen, welche unter „normalen“ Umständen das triste Licht der Welt im Krankenhaus erblicken, dies schon zum ersten Schockerlebnis führt.
Strahlt doch ein Krankenhaus wenig Geborgenheit und Licht aus …
Noch weitaus schlimmer ist eine Geburt per Kaiserschnitt! Wo bleibt die Atmosphäre der Liebe, wenn ein Arzt in einen Prozess eingreift, der naturgemäss der Mutter und dem Kind gehört?
Was ist das für ein Willkommen das daraus besteht, wie eine Ware „herausgenommen“, gewogen, gemessen und untersucht zu werden? Würdest du dich nicht auch danach sehnen, die warme Brust der Mama zu fühlen, um in „Sicherheit“ zu sein? Auch der Alltag ist für das Neugeborene alles andere als erhellend, denn nichts erinnert an seinen Himmel. Kein allumfassendes Licht der Liebe ist da, sondern nur Gefühle, welche fremd sind und mit der Zeit dazu führen, den Kontakt zu der geistigen Ebene und dem Himmel zu verlieren.
Eben deshalb ist diese bewusste Oase, in der du deinem Kind wieder hilfst den Himmel zu fühlen, überlebenswichtig für sein seelisches Wohl.
Der andere wichtige Baustein ist die gesunde Ernährung der Mutter selbst. Achte darauf, dass du genügend Flüssigkeit wie Wasser, oder ab und an spezielle Tees trinkst, welche mit dem Stillen vereinbar sind.
Säfte sind da weniger geeignet, da dein Kind mit der Säure Probleme haben könnte.
Nimm dir die Zeit und iss sicherlich ein Mal pro Tag in Ruhe und warm.
Wie du jetzt weisst, ist es wichtig, dass du schaust, dass du zufrieden bist und versuchst, allen unnötigen Stress zu vermeiden und dich deinem Kind beim Stillen hingeben kannst.
Jede Mutter, die es wirklich will, kann Stillen!
Manchmal braucht es vielleicht Hilfe aus der Kräuterheilkunde oder es darf auf der geistigen Ebene gearbeitet werden, wenn es körperliche oder seelische Hindernisse gibt (Brustentzündungen, Milchstau, Schmerzen beim Ansetzen u.v.m).
Doch oft ist es der Freiheitsdrang der Mutter oder der geringe Wille, welcher dazu führt, dass abgestillt werden muss …
Als 3-faches Mami weiss ich, dass es schwierig ist, ab dem zweiten Kind die ruhigen Momente zu finden und zu nutzen. Wenn du jedoch mit kleinen Tricks und Hilfsmitteln arbeitest ist es durchaus möglich.
Beginnen wir beim seelisch-psychischen Aspekt.
Frag dich immer wieder: ist es wichtiger, dass mein Haushalt Top ist, Besuch brav empfangen wird und ich nach aussen glänze, oder nehme ich mir bewusst die Zeit und schaue das Stillen als meinen momentanen „Beruf“ an?
Ja genau, Das Stillen ist in den ersten Wochen oder gar Monaten einer der Hauptberufe einer Mama. Sich Zeit zu nehmen, auf den Rhythmus der Stillzeiten und die Verträglichkeit der Milch für das Kind zu achten, auf den eigenen Körper Rücksicht zu nehmen und, wenn noch andere Kinder da sind, auch auf deren Wohlbefinden zu schauen und dies alles nicht als Einschränkung der eigenen Bedürfnisse und Freiheit zu erleben, ist durchaus machbar!
Was ist da im Gegenzug schon eine saubere, glänzende Küche und eine perfekt aufgeräumte Wohnung? Und wenn es doch mal sein soll, dann weil DU dies möchtest und nicht, weil der Besuch dies so gewohnt ist oder dein eigener Perfektionismus dich dazu drängt.
Hilfe anfordern ist da auch immer eine gute Lösung und hat absolut nichts mit Unvermögen oder Versagen zu tun!
Wenn der Ehemann, eine Freundin, Bekannte oder gar die Mama mal mit anpackt, gibt dir das schon wieder mehr Luft.
Wie soll ich das nun mit weiteren Kindern handhaben?
Diesbezüglich darf die Situation individuell angeschaut werden. Finde und praktiziere Rituale für dich und deine Kinder, räume Spiel- und Vorlesezeiten ein, einfach Raum, um auch deinen älteren Kindern gerecht zu werden und gehe auf ihre Bedürfnisse ebenso ein.
Du kannst sie auch in die Pflege des Babys mit einbeziehen, das fördert die Verbindung unter den Geschwistern und zeigt ihnen, dass sie für das Wohlergehen des neuen Familienmitgliedes sehr wichtig sind. Sie werden begreifen, dass danach wieder die Zeit kommt, welche das Baby braucht um zu trinken und zu gedeihen. So erleben alle die wundervolle Symbiose einer tragenden Familie, in welcher jeder einmal im Zentrum steht und dies geniessen darf, auch die Mama;-)
Wenn du die Stillzeit als Ereignis gestaltest, welches Raum und Zeit benötigt, wird dein älteres Kind dies fühlen und verstehen.
Wenn wir dies als Zeit voller Liebe und Ruhe erschaffen so geniessen alle deine Kinder diese Oase. Danach darf dann wieder eine Runde getobt werden …
Arweniel Hürlimann – www.arweniel.ch