Rückblick Bali 2018 …
Fast 5 Wochen sind wir nun in das Leben von Bali eingetaucht und haben uns den Wellen hier hingegeben …
Die Wellen war oft ganz anders als gedacht und haben vieles durcheinandergewühlt, weggeschwemmt, in Frage gestellt und uns mit auf den Weg gegeben.
Auch die Erde hat fest gearbeitet und uns zum Abschluss mit Erdbeben durchgerüttelt!
Ich habe neue Seiten an mir kennengelernt und mir daher einen neuen Platz in meinem Leben geben dürfen …
Dies alles klingt bisher recht „oberflächlich und allgemein spirituell“…, da gebe ich dir recht!
Und genau darum geht es mir!
Ich habe hier in Bali so viel über Hingabe an den Glauben gelernt. Seine Licht- und Schattenseiten und darüber was vielen Menschen fehlt und sie deshalb auf der Suche sind …
Davon mag ich dir gerne etwas erzählen:
Ich glaube wir alle haben unser eigenes Bild von „Bali der Götterinsel“.
Auch ich hatte dieses Bild und gleichzeitig ein Gefühl der Erde Balis gegenüber, welches ich nicht einordnen konnte … ich wusste die Erde hier ist herausfordernd und zugleich sehr heilsam …
Obwohl wir in einem grossen Haus gewohnt haben, haben wir sehr viel vom Leben mit all seinen Seiten mitbekommen. In dieser Zeit hat uns unser Guide und mittlerweilen Freund Kadek die ganze Insel gezeigt und viel über das Leben und den Glauben erzählt.
Über all die Zeremonien und Feste, über Gebete und Götter, die Opfergaben und über ihren tiefen Glauben, welcher in ihrem Alltag verankert ist.
Es gibt wirklich für alles Feste und Feiern und die Menschen kommen zusammen, um diese Zeremonien auf den Strassen zu zelebrieren!
Kein Tag ist vergangen, an welchem wir nicht auf der Strasse eine Beerdigung, eine Gottesfeier, oder eine Vorbereitung für eine Feier gesehen haben. Dies hat immer den Verkehr „behindert“ würden wir vielleicht sagen, doch hier gehört es ganz klar dazu, mitten im Leben, umgeben von Lärm, Verkehr und im Gewusel von Menschen.
Ich habe mich gefragt, wie leben WIR dies aus?
Ich kann es nur für mich beantworten … fast gar nicht …
Wo ist die Hingabe an unseren eigenen Glauben, wie auch immer dieser aussehen darf …
Der ist am schlafen würde ich sagen …
Ich habe mir die Fragen gestellt:
Wie viele Menschen gehen wohl mit Pflichtbewusstsein, doch ohne Hingabe in unsere Kirchen?
Wie oft zünden wir z.Bsp. eine Kerze oder Räucherstäbchen an, einfach um dem Ablauf willen und nicht für die Hingabe?
Wir haben so viele religiöse Feiertage an denen wir frei bekommen und was machen wir daraus, oder damit?
Dies darf jede/r für sich selbst beantworten 😉
Ich habe manchmal das Gefühl, dass je vermeintlich weiterentwickelter wir sind, desto mehr verlieren wir den Funken an unseren tiefen inneren Herzensglauben …
Ein Glaube sollte ja dazu da sein, uns in schwierigen Zeiten Halt zu geben, eine Anlaufstelle zu sein, um seinen Kummer erzählen zu können und vielleicht auch, um ein paar Impulse zu bekommen, wie wir leichter durch diesen Lebensabschnitt kommen.
Hier in Bali sind es die Priester, die Heiler, oder die Brahmanen zu denen die Menschen gehen.
In tiefem Vertrauen und der Hingabe, dass diese ihnen gut tun werden und die passende Meditation, Kräutermedizin, das passende Ritual, oder Wasserheilung für sie bereit haben.
Und all dies machen sie mit HINGABE und VERTRAUEN!
Ist es nicht genau das, was uns in unsererm Leben oft fehlt und wofür wir uns auf die Suche machen?
Das Vertrauen in den Himmel und die Erde und das Vertrauen darin, dass wir in uns fühlen, wann wir was brauchen.
Wenn wir dies nicht haben, würde ich sagen, dass wir nicht im Gleichgewicht sind …
Wenn wir das, was wir tun nicht in Hingabe machen, auch wenn es „Fehler“ sind, dann fehlt uns Leidenschaft und das tiefe Sinken in den Moment, den Mensch und in das Tun!
Denn genau in den Momenten in welchen wir tief in uns sind, in Meditation, einem anregenden Gespräch, fasziniert auf einem Berg stehen und die Schönheit des Moments wahrnehmen, genau dann sind wir in Hingabe, in Leidenschaft und mit dem Funken von Himmel und Erde verbunden.
In diesen Momenten fühlen wir keinen Zweifel, denn wir sind im Jetzt und damit in Verbindung.
Doch damit wir uns dies „erlauben“ und uns den Raum dafür geben, das braucht viel, denn es gibt ja wichtigeres zu tun … !
Hmmm, worin liegt den somit der Tiefe befriedigende Funke des Lebens …?
Ich erinnere mich an eine Dialog aus dem Film „Eat Pray Love“, an welchem die Frau nach Bali in den Tempel zurückkehrt und der Brahmane ihr die Aufgabe gibt zu meditieren bis nicht nur ihr Gesicht lächelt, sondern bis auch ihre Nieren lächeln …
Dies hat mir zu denken gegeben … dass wir vieles oberflächich, vielleicht sogar scheinheilig tun, dem Anschein zuliebe, doch nicht bis ganz in die Tiefe …
Bis in die Nieren zu lächeln, dies hat für mich viel mit gelebtem Glauben, Spiritualität und Hingabe zu tun …
Denn wenn wir beginnen bis in die Tiefe unseres Seins zu gehen, den Mut, den Willen, manchmal auch die Disziplin dafür ankurbeln, dann können wir wirklich bei uns ankommen und das finden, wonach wir suchen, um dem den Ausdruck zu geben welcher authentisch ist und zu uns passt!
Dies geschieht in uns, mit unserem Ja und dann manchmal mit zusätzlicher Hilfe von Aussen …
Doch nur wenn wir unser Ja geben, dann öffnet sich die Türe … und dieses JA braucht Vertrauen …
Und da sehe ich die Bequemlichkeit des Menschen … ja es braucht Disziplin, Wille und Hingabe, um, wie hier in Bali, täglich 2 Mal Opfergaben bereitzustellen und zu meditieren. Dafür gibt es keinen entschuldigenden Grund für die Balinesen, wieso sie dies dann nicht tun würden …
Wir bei uns finden viele Gründe, wieso wir dies, oder das, was wir uns vorgenommen haben nicht umsetzen …
Uns fehlt die Leidenschaft, das Vertrauen, dass wir es können und es uns helfen wird!
Wie sollen wir innerlich wachsen, Vertrauen und Hingabe finden, wenn wir all dies nicht in unser Leben integrieren? Beispielsweise „nur“ in einem Seminar leben und dies vom Leben abspalten?
Ja, es ist manchmal schwer täglich zu meditieren, doch seien wir auch ein bisschen kreativ, dass es Formen der Mediation gibt in welchen wir draussen Laufen, oder Spazieren gehen und dadurch in unser Inneres sinken, oder gar beim Yoga, dem Stillen des Kindes, ja, vielleicht sogar beim Bügeln.
Meditation ist die Hinwendung an sich und den Moment …
Ich könnte hier noch ins Unendliche weiterschreiben, doch ich möchte jetzt zum Punkt kommen.
Bali mag uns in einigem „Hinterherhinken“; wie der Plastikentsorgung, oder dem hygienischen Standard, den wir gewohnt sind, doch meines Erachtens haben sie uns vieles voraus, was die Hingabe, das Vertrauen, die Geduld und die Gemeinschaft anbelangt!
Davon will ich mir gerne eine gute Portion mit nach Hause nehmen!
Auch wir als Familie sind hier auf uns zurückgeworfen worden, darauf was Priorität in unserem Leben hat und was uns nicht gut tut. Wir sind aufgefordert worden, dass wir uns mit uns selbst beschäftigen und dabei ehrlich mit uns sind, wo wir glücklich sind und wo wir uns vielleicht auch etwas vormachen.
Lustig ist das nicht immer, sage ich dir, denn manchmal kommt es faustdick und direkt in die Nieren!
Da bleibt uns dann nichts anderes übrig als neu zu sortieren, zu schauen was in Heilung gehen darf und unser Lächeln in den Nieren wieder zu finden!
Alles ist möglich, wenn wir es in HINGABE und VERTRAUEN tun!
Mit all dem und noch vielem mehr, wovon ich dir vielleicht später einmal erzähle, schliessen wir nun unsere Reisekoffer und treten den Heimweg in die Schweiz an, auf dass die eingepackten Erfahrungen in unserem Alltag integriert werden können!
Arweniel